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Wie in jedem anderen Bereich der Wohnung, so bieten Zimmerpflanzen auch im Kinderzimmer mehrere Vorteile. Zum einen werten sie die Optik des Raumes auf und zum anderen dienen die Pflanzen als regelrechte Schadstofffilter, die das Raumklima des Kinderzimmers verbessern helfen. Aber auch aus pädagogischer Sicht sind sie besonders wertvoll. Die Kinder können so die Zimmerpflanzen beim Keimen beobachten, eigene Ableger oder auch gesunde Kräuter großziehen.
Über die positiven Eigenschaften einer heimischen grünen Oase
Zimmerpflanzen beeinflussen nachweislich in jeder Hinsicht das Raumklima positiv. Sie lösen Wohlbefinden aus und steigern die Leistungsfähigkeit. Diese Effekte untersuchten Wissenschaftler auch in norwegischen Grundschulen und kamen zu dem Ergebnis: Das in Klassen mit Zimmerpflanzen, die gesundheitlichen Beschwerden merklich abnahmen. So gingen die Symptome wie Kopfschmerz oder ein trockener Hals deutlich zurück. Auch empfanden die Kinder die Räume mit Pflanzen als frischer, schöner und wesentlich angenehmer. Die Ergebnisse der Studie stützen somit die bereits vorhandenen Erkenntnisse, die man über Pflanzen am Arbeitsplatz in der Vergangenheit gesammelt hatte.
Das lebendige Grün der Zimmerpflanzen bringt nicht nur Farbe in die Räumlichkeiten, sondern auch der Anblick von Pflanzen hilft das Betriebsklima zu heben und den Stress abzubauen. Aber was weniger bekannt ist, dass Zimmerpflanzen mit dazu beitragen können die Raumakustik deutlich zu verbessern. Insbesondere der Frequenzbereich zwischen 250 und 4.000 Hertz wird in geschlossenen Räumen als störend empfunden. Und gerade in diesem Bereich schlucken Zimmerpflanzen am effektivsten den Schall.
Die pädagogische Bedeutung von Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen sind ein einfaches und probates Mittel, um ein Kinderzimmer behaglich zu gestalten. Neben den oben beschriebenen positiven physischen und psychischen Eigenschaften von Zimmerpflanzen, kommt ihnen auch in pädagogischer Hinsicht eine große Bedeutung zu. Denn bei der Beschäftigung mit der Pflege von Pflanzen, lernen Kinder auch Verantwortung zu übernehmen. Wann zum Beispiel muss eine Pflanze gegossen werden und wie viel Wasser benötigt sie? Oder wie intensiv darf eine Zimmerpflanze der Sonne ausgesetzt werden? Hierdurch erst erfahren Kinder, dass eine Pflanze auch ein lebendiges Wesen ist wie sie. Des Weiteren kann durch die Hege und Pflege von Zimmerpflanzen auch das Bewusstsein für die natürliche Umwelt frühzeitig geschärft werden.
Welche Zimmerpflanze gehört ins Kinderzimmer und welche nicht?
Bei der Gestaltung des Kinderzimmers sollten die Kinder grundsätzlich mitentscheiden dürfen. Diese Regel gilt auch bei der Begrünung des Raumes. Nur wenn die Auswahl der grünen Zimmergenossen mit den Kindern getroffen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Kinder sich entsprechend rücksichtsvoll gegenüber ihnen verhalten.
Aber auch hier sind einige Grundregeln zu beachten, denn nicht alle Pflanzen eignen sich gleichermaßen für Kinder. Außerdem sollten die Zimmerpflanzen altersgerecht ausgesucht werden. Zu dem sind mögliche gesundheitliche Einschränkungen oder Allergien mitzuberücksichtigen (das Für und Wider sollte hier zuerst mit dem Arzt abgeklärt werden). Auf stark duftende Pflanzen sollte generell verzichtet werden. Denn ein zu betörender Duft kann zu Schlafstörungen führen und Kopfschmerzen auslösen. Auch jene floralen Exemplare mit Stacheln, Dornen oder scharfe Kanten wie einige Grassorten, sind nicht für das Kinderzimmer geeignet. Aber auch Zimmerpflanzen mit Giftstoffen gehören nicht in Nähe von Kindern.
Achtung: Giftige Pflanzen
Allein in Europa sind bis zu 50 giftige Pflanzengruppen bekannt. Hierzu zählen Alpenveilchen, Bilsenkraut, Bärenklau, Blauregen, Christrose, Einbeere, Eiben, Engelstrompete, Eisenhut, gefleckter Schierling, Hundspetersilie, Herbstzeitlose, Rhododendron, Stechapfel, Seidelbast, Tollkirsche, Wunderbaum, Wasserschierling und einige mehr. Unbedenklich dagegen sind: Bergpalme, blaues Lieschen, Dickblatt, Dreimastenblume, Gloxinie, Echeveria, Grünlilie, Hibiskus, Kaffeebaum, Osterkaktus, Steckenpalme, Usambaraveilchen und Zyperngras.
Fazit zu Pflanzen im Kinderzimmer
Eine klare Altersgrenze zum Gärtnern gibt es nicht. Ältere Kinder ab etwa 10 Jahren können durchaus mehr Verantwortung übernehmen als jüngere. Letztere benötigen etwas mehr Unterstützung durch ihre Eltern. Da aber Kleinkinder sich ihre Umwelt unter anderem durch Berühren und Schmecken erfahrbar machen, sollte die grüne Zimmerflora immer außerhalb ihrer Reichweite gestellt werden. Kinder im Vorschulalter haben dagegen ein etwas besseres Verständnis für Zimmerpflanzen. Sie können schon kleinere Gartenerarbeiten übernehmen und ihre Eltern dabei unterstützen.
Ab dem Grundschulalter steigt auch ihre Selbständigkeit mit dem Umgang der Zimmerpflanzen. Zugleich ist ihre Geduld und Ausdauer größer, wenn es sich beispielsweise um Pflanzen mit einer längeren Keimzeit handelt. Um mögliche Frusterlebnisse vorzubeugen, sollten Mama oder Papa möglichst unauffällig nach kontrollieren und wenn nötig nachgießen oder etwaige Staunässe beseitigen. So bleibt die Freude an der heimischen grünen Pflanzenwelt wesentlich länger erhalten.