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Nackenfaltenmessung: Bedeutung, Kosten und Ablauf

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Nackenfaltenmessung: Bedeutung, Kosten und Ablauf

Das Wichtigste in Kürze

Zu welchem Zeitpunkt sollte man eine Nackenfaltenmessung durchführen?

Die beste Zeit für die Nackenfaltenmessung ist zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche. Die Gründe dafür liest Du hier…

Was wird bei einer Nackenfaltenmessung festgestellt?

Bei der Nackenfaltenmessung wird die Dicke der Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich des Babys gemessen. Diese kann ein Anzeichen für eine Chromosomenstörung wie das Down-Syndrom sein. Weitere Chromosomenstörungen…

Wie sinnvoll ist eine Nackenfaltenmessung?

Die Nackenfaltenmessung ist eine nicht-invasive Methode, die Dir eine Risikoabschätzung für genetische Störungen bei Deinem Baby bietet. Sie ist aber kein sicherer Nachweis und muss mit anderen Faktoren kombiniert werden.

Die Nackenfaltenmessung ist eine Ultraschalluntersuchung, die Dir Hinweise geben kann, ob Dein Baby eine genetische Störung hat. In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige über die Nackenfaltenmessung: Was sie bedeutet, wie sie abläuft, wann sie durchgeführt wird, wie aussagekräftig sie ist und welche Kosten sie verursacht.

Die Nackenfalte ist als schwarze Lücke sichtbar

Im Ultraschallbild wird die Nackenfalte gemessen.

Die Nackenfalte ist eine Flüssigkeitsansammlung zwischen Haut und Weichteilgewebe im Nacken des Babys, direkt über der Wirbelsäule. Diese Falte ist nur zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche im Ultraschall als schwarze Lücke sichtbar.

In dieser Zeit sind das Lymphsystem und die Nieren des Babys noch nicht vollständig ausgebildet, sodass sich an dieser Stelle Flüssigkeit ansammelt. Bis zur 14. Schwangerschaftswoche nimmt die Dicke der Nackenfalte zu. Danach funktionieren das Lymphsystem und die Nieren des Babys und die Falte bildet sich zurück.

Die Dicke der Nackenfalte kann von Baby zu Baby unterschiedlich sein. Einige Faktoren, die die Dicke beeinflussen können, sind:

  • Die Lage des Babys im Mutterleib
  • Die Qualität des Ultraschallgeräts
  • Die Erfahrung des Untersuchers
  • Die Größe und das Gewicht des Babys
  • Das Geschlecht des Babys

Die Dicke der Nackenfalte allein ist kein sicherer Indikator für eine genetische Erkrankung des Babys. Sie muss mit anderen Werten wie dem Alter der Mutter, dem Gestationsalter des Babys und dem Ergebnis eines Bluttests verglichen werden, um eine Risikoeinschätzung zu erhalten.

Tipp: Wenn Du Dich für eine Nackenfaltenmessung entscheidest, solltest Du Dich vorher gut informieren, was die Untersuchung bedeutet und welche Folgen sie haben kann. Du solltest Dir auch darüber im Klaren sein, dass die Untersuchung kein endgültiges Ergebnis liefert und dass Du möglicherweise weitere Untersuchungen durchführen lassen musst, um mehr Klarheit zu bekommen.

Die Durchführung ist schmerzfrei und kurz

Die Nackenfaltenmessung ist eine Ultraschalluntersuchung, die in der Regel durch die Bauchdecke (abdominal) oder durch die Scheide (vaginal) durchgeführt wird. Die Untersuchung dauert etwa 15 bis 20 Minuten und ist für Dich und Dein Baby schmerzfrei und ungefährlich.

Während der Untersuchung wird Dein Baby auf einem Bildschirm dargestellt und seine Größe gemessen. Dann wird die Dicke der Nackenfalte an der breitesten Stelle gemessen. Der Untersucher teilt Dir das Ergebnis mit und erklärt Dir, was es bedeutet.

Hinweis: Die Nackenfaltenmessung ist kein Routine-Ultraschall, den jeder Frauenarzt anbietet. Wenn Du Dich für diese Untersuchung interessierst, solltest Du Dich vorher erkundigen, ob Deine Frauenärztin oder Dein Frauenarzt sie durchführt oder ob Du zu einer Fachärztin oder einem Facharzt gehen musst.

Folgende Chromosomenstörungen können festgestellt werden

Die Nackenfaltenmessung kann Hinweise auf einige Chromosomenstörungen geben, die bei Deinem Baby vorliegen könnten. Die häufigsten sind:

  • Das Down-Syndrom (Trisomie 21): Hierbei hat das Baby in jeder Zelle ein zusätzliches Chromosom 21. Das Down-Syndrom ist die häufigste genetische Ursache für geistige Behinderung und kann auch körperliche Probleme wie Herzfehler verursachen.
  • Edwards-Syndrom (Trisomie 18): Das Baby hat ein zusätzliches Chromosom 18 in jeder Zelle. Das Edwards-Syndrom ist eine sehr schwere Erkrankung, die in der Regel vor oder kurz nach der Geburt zum Tod führt. Die Babys haben schwere körperliche und geistige Fehlbildungen.
  • Das Pätau-Syndrom (Trisomie 13): Dabei hat das Baby ein zusätzliches Chromosom 13 in jeder Zelle. Das Pätau-Syndrom ist ebenfalls eine sehr schwere Erkrankung, die meist vor oder kurz nach der Geburt zum Tod führt. Die betroffenen Babys haben schwere körperliche und geistige Fehlbildungen.

Die Nackenfaltenmessung kann aber auch andere Chromosomenstörungen aufdecken, z.B:

  • Turner-Syndrom: Bei Mädchen fehlt ein X-Chromosom ganz oder teilweise. Das Turner-Syndrom kann zu Kleinwuchs, Unfruchtbarkeit und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
  • Klinefelter-Syndrom: Jungen haben ein zusätzliches X-Chromosom. Das Klinefelter-Syndrom kann zu Unfruchtbarkeit, Brustwachstum und anderen Gesundheitsproblemen führen.

Wahrscheinlicher bei älteren Müttern

Die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Baby eine Chromosomenstörung hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem von Deinem Alter. Je älter Du bist, desto größer ist das Risiko. Zum Beispiel liegt das Risiko für das Down-Syndrom bei einer 20-jährigen Mutter bei etwa 1:2000, bei einer 35-jährigen Mutter bei etwa 1:365 und bei einer 45-jährigen Mutter bei etwa 1:30.

Wie aussagekräftig ist die Nackenfaltenmessung?

Es ist nicht zu hundert Prozent garantiert, dass das Ergebnis dem Zustand entspricht.

Die Nackenfaltenmessung ist eine Screening-Methode, die eine Risikoeinschätzung für eine genetische Erkrankung des Kindes ermöglicht. Sie ist jedoch kein sicherer Nachweis und muss mit anderen Faktoren kombiniert werden, wie dem Alter der Mutter und dem Ergebnis eines Bluttests.

Die Aussagekraft der Nackenfaltenmessung hängt von der Qualität der Untersuchung und der Erfahrung des Untersuchers ab. Außerdem kann es zu falsch positiven oder falsch negativen Ergebnissen kommen.

  • Ein falsch positives Ergebnis liegt vor, wenn die Nackenfalte erhöht ist, obwohl das Kind keine genetische Störung hat. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn das Baby eine andere Ursache für die Flüssigkeitsansammlung hat oder wenn die Messung ungenau war.
  • Ein falsch negatives Ergebnis liegt vor, wenn die Nackenfalte normal ist, obwohl das Kind eine genetische Störung hat. Dies kann zum Beispiel vorkommen, wenn die genetische Störung nicht mit der Nackenfalte zusammenhängt oder wenn die Messung ungenau war.

Die Nackenfaltenmessung hat eine Sensitivität von etwa 80 bis 90 Prozent für das Down-Syndrom. Das bedeutet, dass etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle von Trisomie 21 erkannt werden.

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Die Spezifität der Nackenfaltenmessung liegt bei etwa 95 Prozent. Das bedeutet, dass sie etwa 95 Prozent der Fälle ohne Down-Syndrom richtig ausschließt.

Für andere Chromosomenstörungen wie das Edwards-Syndrom oder das Pätau-Syndrom hat die Nackenfaltenmessung eine geringere Sensitivität und Spezifität. Dies ist darauf zurückzuführen, dass diese Störungen seltener sind und häufig mit anderen Auffälligkeiten im Ultraschall einhergehen.

Hinweis: Die Nackenfaltenmessung ist kein Ersatz für eine invasive Diagnostik wie Fruchtwasseruntersuchung oder Chorionzottenbiopsie. Diese Untersuchungen können eine genaue Diagnose einer Chromosomenstörung liefern, sind aber mit dem Risiko einer Fehlgeburt verbunden. Deshalb sollte man sich gut beraten lassen, ob man eine invasive Diagnostik wünscht oder nicht.

Die Kosten musst Du selbst übernehmen

Die Nackenfaltenmessung ist eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. Du musst die Kosten also selbst tragen, wenn Du Dich für die Untersuchung entscheidest.

Die Kosten für die Nackenfaltenmessung variieren je nach Anbieter und Region. Sie belaufen sich in der Regel auf 100 bis 200 Euro. Du solltest Dich vorher bei Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt erkundigen, wie viel die Untersuchung kostet und ob es eventuell Zuzahlungen gibt.

Die Kosten für die Nackenfaltenmessung können unter Umständen von einer privaten Krankenkasse oder einer Zusatzversicherung erstattet werden. Dies hängt jedoch von Deinem individuellen Vertrag ab. Deshalb solltest Du Dich vorher bei Deiner Versicherung erkundigen, ob und in welcher Höhe sie die Kosten übernimmt.

Wenn Du Dich für eine Nackenfaltenmessung entscheidest, solltest Du Dir eine Rechnung ausstellen lassen, auf der alle Leistungen einzeln aufgeführt sind. So kannst Du besser nachvollziehen, wofür Du bezahlst und ob es eventuell Unstimmigkeiten gibt.

Hinweise auf eine genetische Erkrankung

Die Nackenfaltenmessung ist eine Ultraschalluntersuchung, die Dir Hinweise darauf geben kann, ob Dein Baby eine genetische Erkrankung hat. Sie ist jedoch kein sicherer Nachweis und muss mit anderen Faktoren wie dem Alter der Mutter und dem Ergebnis eines Bluttests kombiniert werden.

Die Nackenfaltenmessung ist kein Ersatz für eine invasive Diagnostik wie eine Fruchtwasseruntersuchung oder eine Chorionzottenbiopsie. Diese Untersuchungen können eine genaue Diagnose einer Chromosomenstörung liefern, sind aber mit dem Risiko einer Fehlgeburt verbunden. Wisse, dass die Untersuchung kein endgültiges Ergebnis liefert und dass Du eventuell weitere Untersuchungen machen lassen musst, um mehr Klarheit zu bekommen.

Quellen